Vennbahn-Radweg durch den Fledermaustunnel

Marco Schank, delegierter Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur und Isabelle Weykmans, Ministerin für Kultur, Medien und Tourismus der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, haben am 11. Juni 2012 zu einem gemeinsamen Pressetermin zum Interreg-Projekt "Vennbahn" vor dem Hintergrund des Fledermaustunnels Huldang eingeladen.

Veranschaulicht wurde das Zusammenspiel von Biodiversität und Tourismus am Beispiel des internationalen Radwanderweges Vennbahn-Route.

Die Vennbahn zwischen Aachen und Troisvierges gilt mit ihren 125 km als einer der längsten Bahntrassenwege Europas. Da die höchste Steigung nur 1,7% beträgt, ist sie auch für weniger ambitionierte Radfahrer leicht zu bewältigen.

Nachdem zu Beginn der 80er Jahre der kommerzielle Vennbahn-Betrieb völlig eingestellt wurde, erwarb die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens das Teilstück zwischen Raeren und Bütgenbach 1990 für einen touristischen Personenverkehr. Vor dem Hintergrund einer möglichen Finanzierung wurde das Vorhaben in Form eines Interreg-Projektes lanciert. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich auf 14,5 Mio, davon anteilig 1,4 Mio für den luxemburgischen Staat und die beteiligten Gemeinden.

Durch die Trassenführung durch ein Natura2000-Schutzgebiet war vor Anfang der Arbeiten eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung notwendig. Bei Felderhebungen zeigte sich, dass der ehemalige Eisenbahntunnel zwischen Wilwerdange und Lengeler (B) ein sehr wichtiges Rückzugsbiotop für geschützte Fledermausarten ist. In der Tat wurden im vergangenen Herbst, Winter und Frühjahr mehrere hundert Fledermäuse gezählt, die im seit langem stillgelegten Tunnel überwintern.

In der Winterschlafperiode von Oktober bis April gehört der Tunnel somit nicht den Radfahrern, sondern ganz allein den Fledermäusen. In jedem Fall muss dafür gesorgt werden, dass eine ganzjährig befahrbare Alternativtrasse unter freiem Himmel realisiert wird. Derzeit suchen das Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen und die Gemeinde Ulflingen nach einer Variante, die sowohl landschaftlich reizvoll als auch fahrradfreundlich ist und noch dieses Jahr fertiggestellt werden kann.

Mitgeteilt vom Ministerium für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur

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