Claude Wiseler au sujet des sujets d'actualité dans le domaine des transports et de la mobilité

Teddy Jaans: Zum Auftakt die klassische Frage: Was erwarten Sie sich als Minister vom diesjährigen Festival?

Claude Wiseler: Da es für die Händler ein extrem wichtiger Moment ist und das Festival mittlerweile ja auch zur Tradition geworden ist, wünsche ich mir, dass die Veranstaltung ein Erfolg wird.

Teddy Jaans: Teilen Sie die Zuversicht der Händlervereinigungen, was die Erwartungen angeht?

Claude Wiseler: Ich stelle fest, dass wir uns seit einigen Jahren auf einem hohen Niveau eingependelt haben. Zu dem scheint mir das gefühlte Vertrauen der Konsumenten in die wirtschaftliche Lage hierzulande noch weitgehend intakt zu sein. Dieses Vertrauen drückt sich in der Bereitschaft, Geld auszugeben aus. Allerdings stellten wir 2012 eine nicht unwesentliche Verschiebung zugunsten der Gebrauchtwagenverkäufe fest. Die Händler haben mit dem Gebrauchtwagenfestival gut und schnell auf diesen Markttrend reagiert.

Teddy Jaans: Im europäischen Umfeld ist die Lage scheinbar nicht so rosig?

Claude Wiseler: Zum Glück ist die Lage bei uns eine andere als in den Ländern, wo starke Einbrüche zu verzeichnen sind. Nimmt man das Beispiel von Portugal, so haben die Haushalte dort ja auch substanzielle Einkommensverluste erlitten.

Teddy Jaans: Vor geraumer Zeit ging - im Rahmen der Diskussionen um die gedeckelte Index-Lohnanpassung die Rede von einem kostenlosen öffentlichen Transport. Stellen die kürzlich eingeführten höheren Tarife nun eine Trendwende dar?

Claude Wiseler: Die Idee, den öffentlichen Transport gratis anzubieten, war damals Bestandteil eines Gesamtpakets um die Indexfrage. Aktuell sind wir gefordert, ein ansprechendes, und vor allem ausreichend leistungsfähiges öffentliches Transportnetz anzubieten. In den Spitzenstunden stoßen wir mittlerweile an dessen Grenzen. Eine Ausweitung des Angebots ist mit enormen Ausgaben verbunden. Allein der Betrieb, ohne die Investitionskosten (für 2013 sind 355 Millionen veranschlagt), wird zu 94 Prozent aus dem Staatsbudget finanziert. Die Anhebung der Tarife hebt den Beitrag der Nutzer von sechs auf siebeneinhalb Prozent - immer noch ein geringer Anteil.

Teddy Jaans: Wird der Erfolg des öffentlichen Transportwesens also langsam, aber sicher zum Problem?

Claude Wiseler: In gewisser Weise schon, ja. Die Fahrzeuge sind zu Spitzenzeiten überfüllt. In den vergangenen fünf Jahren notierten wir 30 Prozent mehr Passagiere. Zusätzliche Kapazitäten und Qualität kosten allerdings Geld.

Teddy Jaans: Die Tram steht immer noch fest in der Agenda?

Claude Wiseler: Für mich ja. Sie ist notwendiger Bestandteil eines Konzepts, das die künftig benötigten Transportleistungen in der Hauptstadt bereitstellen kann.

Teddy Jaans: Ist sie immer noch finanzierbar?

Claude Wiseler: Ja, sie ist bezahlbar. Besonders im Vergleich mit den anderen Bestandteilen des künftigen Mobilitätskonzepts, die interessanterweise nicht in Frage gestellt werden. Die Tram kostet 315 Millionen, ein Drittel davon trägt die Stadt Luxemburg. Das ist nach meiner Ansicht machbar.

Teddy Jaans: Wann könnte der Bau losgehen?

Claude Wiseler: Nachdem die Prozeduren und legislativen Schritte durchlaufen sind, könnte ich mir den Beginn im Lauf des Jahres 2014 vorstellen.

Teddy Jaans: Stichwort Autobahn A3: Wo steht der Ausbau auf sechs Spuren?

Claude Wiseler: Das Teilstück zwischen der "Aire de Berchem" und dem Verteilerkreuz Gasperich steht für dieses Jahr in der Haushaltsvorlage, allerdings nur, was die Fahrtrichtung nach Luxemburg angeht. Auf lange Sicht macht der Ausbau über die Grenze hinweg und in beiden Richtungen Sinn. Gespräche mit den französischen Instanzen sind schon geführt worden.

Teddy Jaans: Gibt es noch andere Prioritäten im Straßenbau?

Claude Wiseler: Vorerst werden wir daran arbeiten, die Nordstraße im Jahr 2014 fertigzustellen und 2015 dem Verkehr zu übergeben. Nächstes Jahr schon hoffen wir, den ersten Teil der "Liaison de Micheville" in Esch/Alzette in Betrieb nehmen zu können.

Teddy Jaans: Gibt es Neuigkeiten betreffend die festen Radarmessgeräte?

Claude Wiseler: Umsetzung und Regelung gestalteten sich weitaus schwieriger, als ich gedacht hatte. Allerdings kommen sie früher oder später. Das ist fest beschlossen.

Teddy Jaans: Wie stehen Sie zur Abschaffung der Förderprämien für emissionsarme Fahrzeuge?

Claude Wiseler: Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Prämien vorbildliches Verhalten und Produkte belohnen sollen. Mittlerweile sind CO2-arme Fahrzeuge beinahe zum Standard geworden und deshalb sehe ich den Sinn einer Förderung nicht mehr ein, selbst wenn sie ein großer Erfolg waren. Aus diesem Grund unterstützt die Regierung die Elektrofahrzeuge weiterhin, um dieser neuen Form der Mobilität aus den Startblöcken zu helfen. Wir wollen Anreize schaffen. Im Übrigen haben wir beispielsweise die Absicht, zusätzlich zu den privaten Möglichkeiten, Strom zu tanken, bis Ende 2020 rund 800 öffentliche Ladestationen im Land zu installieren.

Teddy Jaans: Gibt es einen Bereich, den Sie mehr fördern möchten, als es Ihnen derzeit möglich ist?

Claude Wiseler: Die sanfte Mobilität liegt mir am Herzen und ich glaube, auch sie kann ihren Teil zur Lösung mancher Probleme beitragen.

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