Erstnachweis des Karstweisslings in Luxemburg

Vor kurzem konnte in den ehemaligen Tagebaugebieten im Süden des Landes der Karstweißling (Pieris mannii) erstmals eindeutig nachgewiesen werden.

Der Karstweißling unterscheidet sich aufgrund feiner morphologischer Unterschiede und einer differenzierten Verhaltensweise vom Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae). Sein Vorkommen konnte bereits seit Ende der 70er Jahre in den ehemaligen Tagebaugebieten im Erzbecken festgestellt werden; allerdings wurde erst vor kurzem von Experten bestätigt, dass es sich bei den Belegtieren tatsächlich um Karstweißlinge handelt.

Die Art zeichnet sich durch sehr lokales Auftreten und ausgeprägte Standorttreue aus und besiedelt vornehmlich kaum oder leicht verbuschte, warme Blockschutthalden, Steilhänge sowie Geröll- und Felsfluren in den stillgelegten Erzgruben. Die Falter erscheinen alljährlich in mehreren Generationen. Die Raupe des Karstweißlings ernährt sich, bisherigen Erkenntnissen zufolge, ausschließlich von der Bitteren Schleifenblume (Iberis amara).

Es gelang der Natur- und Forstverwaltung den Lebensraum des Karstweißlings durch gezielte Schutzprogramme und adäquate Pflegemaßnahmen der Habitat-Gebiete zu erhalten und auszuweiten. Die Leitung der verschiedenen Maßnahmen und die Auswertung der Resultate unterstehen dem Habitat Manager des Arrondissement Süden der Natur- und Forstverwaltung.

Um die Fördermaßnahmen dieses sehr seltenen Tagfalters noch effektiver zu gestalten, werden nun wissenschaftliche Studien von der Natur- und Forstverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum in die Wege geleitet. Diese Studien werden sich mit der Populationsdynamik und –biologie, der Genetik, den Habitatansprüchen und der Verhaltensweise befassen.

Communiqué par le ministère du Développement durable et des Infrastructures /Département de l’Environnement

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