Interview mit François Bausch im Luxemburger Wort

"Drei Fragen an"

Interview: Luxemburger Wort

Luxemburger Wort: François Bausch, BMW startet nun mit der eDrive Zone in Luxemburg. Begrüßen Sie als Minister für Mobilität solche Initiativen?

François Bausch: Grundsätzlich können solche technischen Mittel dazu beitragen, dass Hybridfahrzeuge und vor allem Plug-in-Hybridfahrzeuge an jenen Orten elektrisch fortbewegt werden, wo es am sinnvollsten erscheint; sprich im urbanen Raum. Gerade unter diesen Randbedingungen kann die Elektromobilität ihre Stärken ausspielen, indem keine gesundheitsschädigenden Schadstoffe über den Auspuff in die Umwelt gelangen und im Vergleich zu Fahrzeugenmit Verbrennungsmotoren, bei niedrigen Geschwindigkeiten, weniger Lärm verursacht wird. Plug-in-Hybridfahrzeuge sind jedoch nur dann sinnvoll, wenn möglichst viel auf den elektrischen Antrieb zurückgegriffen wird, da ansonsten der gemittelte Verbrauch höher anzusetzen ist als bei einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Da die Mehrzahl der heute verfügbaren Elektroautos über eine ausreichende Autonomie verfügt, wird die Regierung ab 2022 nur noch diese rein elektrischen Fahrzeuge fördern und daher den Kauf von Plug-in-Hybridfahrzeugen nichtweiter fördern.

Luxemburger Wort: Noch schrecken viele vor dem Erwerb eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs zurück. Wie kann man diese mal abgesehen von einer Kaufprämie umstimmen und Vorbehalte beseitigen?

François Bausch: Ich rate jedem, einmal ein Elektrofahrzeug zu testen. Dies hilft meiner Ansicht nach etwaige Berührungsängste und Vorurteilegegenüber dieser neuen Technologie abzubauen und die Vorteilebei der Nutzung von Elektrofahrzeugen offenzulegen. Die Reichweite der meisten Fahrzeuge erlaubt es heute mühelos, den Alltag zu meistern. Zudem gestattet die bereits im In- und Ausland bestehende Ladeinfrastruktur ebenfalls längere Reisen rein elektrisch durchzuführen.

Luxemburger Wort: Bisher gibt es nur einige SuperChargy-Stationen im Land. Wie sehen die Planungen in diesem Bereich aus?

François Bausch: Die erste SuperChargy-Station wurde im Januar in Kirchbergerrichtet, wobei die Anlage derweil noch bis Oktober einer Testphase unterzogen wird, um unterschiedliche Funktionen zu testen. Über den Sommer wurde zudem noch eine weitere Station entlang der Umgehungsstraße von Jungfinster fertiggestellt. Noch vor Ende des Jahres sollen die ersten SuperChargy-Ladesäulen auf den Autobahntankstellen in Betrieb genommen werden. In den nächsten drei Jahren werden insgesamt 19 Stationen mit einer Gesamtzahl von 88 Schnellladesäulen errichtet.

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